Schwarz-Weiß-Denken
Das Gehirn liebt klare Kategorien – sie machen die Welt verständlicher und reduzieren Unsicherheit. Besonders in Krisenzeiten oder bei Reizthemen greifen Menschen verstärkt auf solche Muster zurück.
In der politischen Rhetorik wird dieses Denken gezielt genutzt, um Gruppen zu spalten. Populist:innen stilisieren sich gerne als »einzige Alternative« zum »korrupten Establishment«. Diese Vereinfachung blendet jedoch wichtige Zwischentöne aus und verhindert lösungsorientierte Diskussionen.
Good to know
Schwarz-Weiß-Denken ist ein Schutzmechanismus. Es gibt uns Sicherheit in unsicheren Situationen. Aber es kann die Debatte verzerren. Wenn Komplexität ausgeblendet wird, bleiben wichtige Perspektiven unberücksichtigt.
Und jetzt?
Schwarz-Weiß-Denken kann uns allen passieren. Wichtig ist, dass wir uns dessen bewusst sind und für vielfältige Perspektiven offen bleiben. Ermutige dein Gegenüber zu einer differenzierteren Betrachtung. Stelle Fragen, um Zwischentöne sichtbar zu machen: »Vielleicht gibt es noch andere Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Was denkst du über…?«