Selbstinszenierung
In sozialen Gruppen ist es wichtig, sich selbst positiv darzustellen. Besonders in politischen Kontexten wird das gezielt genutzt, um Zustimmung zu gewinnen.
Beispiel: »Migrant:innen leben auf unsere Kosten.« Diese Aussage beruht meist auf Vorurteilen und ignoriert langfristige, positive Effekte von Migration. Sie konstruiert eine Opferrolle, um eine bestimmte Politik zu legitimieren. Wenn wir solche Erzählungen immer wieder hören, kann es sein, dass wir sie irgendwann selbst übernehmen. Umso wichtiger ist eine Sensibilisierung für dieses Muster.
Good to know
Tatsächliche Opferrollen sollten anerkannt werden. Es geht nicht darum, Betroffenen ihre Erfahrungen abzusprechen. Aber wenn Gruppen sich absichtlich als Opfer inszenieren, um politische Vorteile zu erlangen, kann das ein Manipulationsversuch sein.
Und jetzt?
Bleibe bei den Fakten und hinterfrage die Darstellung: »Ich sehe das anders, weil…« oder »Kannst du ein konkretes Beispiel nennen?«. Wenn du selbst betroffen bist, kannst du auch einbringen, dass du dich z.B. gar nicht als Opfer einer Situation wahrnimmst (z.B.: »Ich habe gar nicht das Gefühl, dass mir … etwas wegnimmt.«).